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Ich habe vor kurzem eine spannende Frage in einer ETF-Newsgruppe von einem Interessenten gelesen, die stark diskutiert wurde. Das Szenario:
Der Interessierte ist seit fast einem Jahr in ETFs per Sparplan investiert und ist zum ersten Mal in den Genuss von Dividendenzahlungen gekommen. Seine Frage in der Newsgruppe: Was mache man mit Dividendenausschüttungen bei ETF-Sparplänen?
Inhalte
Ausschüttung und Thesaurierung
Bevor ich zum Kern komme, ein kurzer Exkurs. Wer in Aktien oder Fonds, wie ETFs, investiert, darf sich jährlich, teils quartalsweise oder gar monatlich über Ertragsverwendungen freuen. Davon gibt es zwei Arten: Ausschüttung und Thesaurierung
Ausschüttung
In diesem Fall werden Erträge von den Fondsgesellschaften oder Aktienunternehmen an die Investoren ausgezahlt, sog. ausgeschüttet. Dieses passiert je nach Unternehmen oder Fonds bspw. monatlich, einmal pro Quartal (z. B. iShares) oder auch jährlich (z. B. ComStage). Der Anleger freut sich dann über einen Betrag, der sich aus der Anzahl gehaltener Stücke z. B. an einem Fonds multipliziert um den Ausschüttungsbetrag – teils abzgl. evtl. Steuern oder Wechselkursschwankungen – zusammensetzt.
Wenn es zur Ausschüttung kommt, sinkt meist der Kurs der Aktie oder des Fonds.
Thesaurierung
In diesem Fall wird der Ertrag nicht ausgezahlt, also ausgeschüttet, sondern von der Gesellschaft direkt wieder angelegt. Dieses kann auf zwei unterschiedliche Arten passieren:
Entweder direkt in anteiligen Stückzahlen oder über den Kurswert. Im ersten Fall behandelt die Gesellschaft die Wiederanlage ähnlich einer Ausschüttung, mit dem Unterscheid, dass für den Betrag direkt für den Anleger neue Anteile erworben werden – ohne Zusatzkosten für den Anleger. Im zweiten Fall kommt es nicht zu einer Wiederanlage, wie eben beschrieben, sondern es wird der Kurswert „nach oben korrigiert“.
Die Thesaurierung hat den Vorteil (oder Nachteil, je nach Anlagestrategie – siehe weiter unten), dass der Anleger nichts weiter tun muss.
Ausschüttend, was mache ich damit?
Die Frage ist nun, was mache ich als Anleger, wenn ich Ausschüttungen, also direkte Auszahlungen auf mein Girokonto oder ggf. Verrechnungskonto habe?
Die Antwort ist: Das hängt von der Anlagestrategie ab.
Passive Einnahmequelle
Wenn ich die Strategie verfolge, z. B. in Dividendentitel zu investieren, um mir durch die Dividendenzahlungen (also durch die Ausschüttungen) eine passive Einnahmequelle aufzubauen, lautet die Antwort: was auch immer mir gefällt
Der Fantasie ist quasi keine (oder nur minimale) Grenzen gesetzt im Rahmen der Höhe der Ausschüttungen.
Wiederanlage
Die Alternative ist die Wiederanlage. Je nach dem wie ich investiert bin oder anlege und in Abhängigkeit der Höhe der ausgeschütteten Dividenden, kann ich diese entweder per Kauf oder Sparplan wiederanlegen.
Einmal-Kauf
In diesem Fall ordert man seine Aktie oder Fonds (z. B. ETF) per normaler Kauforder.
Hier sollte man jedoch beachten, dass Einzel-Kauforder in den meisten Fällen Orderkosten und -gebühren bedeuten. Ratsam ist dieses oftmals ab einem Betrag von 1.000,00 € und mehr, da dann die Kosten meist bei ca. 1% liegen, da viele Broker 10,00 € pro Order verlangen. Anders ausgedrückt, die Kauforder sollte so hoch sein, dass die anfallenden Gebühren max. 1% betragen.
Anpassung des Sparplans
Wenn man per Sparplan investiert, ist eine Alternative die einmalige Anpassung des Sparplans um die Höhe der Dividende zum nächsten Ausführungszeitpunkt. Die meisten Broker bieten hier die Möglichkeit, den vorhandenen Sparplan mittels eines sog. Änderungsauftrages anzupassen – ähnlich wie beim Zahlungsverkehr mit Daueraufträgen.
Der „Nachteil“ (bewusst in „“-Zeichen gesetzt) ist, dass man sich daran erinnern muss, nach Ausführung die betroffenen Sparpläne mit einer erneuten Änderung auf den Ursprungsbetrag zurück zu ändern.
Denn leider bieten nicht alle Broker eine einmalige Anpassung eines Sparplans an, so dass nach Ausführung dieser automatisch wieder zum bisherigen Betrag ausgeführt wird oder die einmalige Änderung ist so kompliziert vorzunehmen, dass man verzweifelt.
Fazit
Dividenden sind was tolles – was man damit macht, hängt von der eigenen Strategie ab. Eine Wiederanlage ist per Einmal-Kauf, Gebühren beachten!, oder Anpassung des Sparplan zur nächsten Ausführung möglich.