Immer wieder hört und liest man in Finanzbüchern über die ach so magische „72“.
Doch woher kommt sie, was macht sie und wie kann sie uns helfen?
Inhalte
Woher kommt die 72er-Regel?
Die Regel von der 72 oder auch gern die 72er-Regel genannt, kommt aus der Mathematik und dort genauer aus der Finanzmathematik.
Was beantwortet sie?
Sie beantwortet die folgende Frage:
Wie lange braucht man, bis sich ein bestimmter Anlagebetrag bei einem gegebenen Zinssatz verdoppelt hat?
Also: wie lange braucht man für 1.000,00 €, die man bei 6% Zinsen pro Jahr angelegt hat, um daraus 2.000,00 € zu machen?
Die Antwort auf diese Frage wird als Annäherung formuliert.
Die Antwort lautet: (annähernd) 12 Jahre
Berechung
Um es einfach zu halten: Man teilt 72 durch den Zinssatz und erhält so die ungefähre Anzahl der Jahre.
Im o. g. Beispiel bedeutet das, 72 / 6 = 12 – also 12 Jahre.
Gegenrechnung
Machen wir die Gegenrechnung auf Basis der Zinseszinsformel: Anfangskapital * (1 + Zinssatz/100) ^ Zeit = Endkapital
Somit also: 1.000 * (1 + 0.06) ^12 = 2.012,20 €
Und hier sieht man nun, die Frage wird annähernd beantwortet.
Wir können also sagen, es dauert ungefähr 12 Jahre, bis sich bei 6% Zinsen angelegte 1.000,00 € verdoppeln.
Beispiele
Beispiel 1: 1.000,00 € bei 0,5% Zinsen auf dem Sparbuch brauchen ungefähr schlappe 144 Jahre!
Beispiel 2: 1.000,00 € mit ca. 8% Zinsen im Aktiendepot brauchen nur ungefähr 9 Jahre!
Fazit
Die Regel hilft einem schnell Anlageangebote oder Anlageziele zu vergleichen bzw. überschlagsweise schnell die Entwicklung zu prognostizieren.
Als (zum 2. Mal) werdender Vater heißt das für mich, dass ich für mein Kind zur Geburt Geld in ETFs (Aktien) anlegen werde. Bei historischen Zinsen von ca. 8% im Jahr, heißt das für mich, dass sich der Anlagebetrag fast vervierfachen wird.
Linksammlung
Erklärung der 72er-Regel (Wikipedia)
Herleitung als hervorragendes Erklärvideo (Fintool, YouTube)